Da die Artikel des Pforzheimer Kurier nicht online im Internet abrufbar sind, stellen wir dessen Texte, die die Büchenbronner Windkraftanlagen betreffen, hier zur Verfügung. Diesbezügliche Texte der Pforzheimer Zeitung können direkt auf deren Homepage abgerufen werden.
„Wir würden am liebsten alle drei Windräder nehmen“
Von unserem Mitarbeiter Heinz Richter
Windkraft war jetzt ein großes Thema im Büchenbronner Ortschaftsrat. Bürgermeister Alexander Uhlig informierte umfassend über die Pläne der Stadt. Er sagte auch, warum Pforzheim weiter verhandelt, obgleich Engelsbrand wegen Korruptionsvorwürfen gegen den Vorstandsvorsitzenden der Firma Juwi die Sache auf Eis gelegt hat: „Es gilt in dieser Republik die Unschuldsvermutung“. Unterschrieben ist von der Stadt noch nichts, so versicherte Uhlig. Aber möglichenfalls bereits vom Land. „Kurzbericht“ war das Thema auf der Tagesordnung angekündigt. Aber der Bericht von Uhlig wurde lang und die Diskussion noch länger. Knapp 50 Zuhörer waren zur Sitzung gekommen. Fast alle wegen der Windkraft. Darunter auch Mitglieder der Bürgerinitiative Engelsbrand. Warum verhandelt Pforzheim überhaupt mit dem Windkraftbetreiber Juwi? „Wir wollen unsern Beitrag zur sauberen Energie leisten“, erläuterte der Bürgermeister. Weil Engelsbrand schon ein Stück weiter in Sachen Windkraft gewesen sei, habe sich Pforzheim angeschlossen und keinen anderen Windkraftbetreiber gesucht. Wolfgang Faber, Projektleiter für die Windkraft bei der Stadt Pforzheim, sagte weiter, man habe nur über einen Gestattungsvertrag mit dem Unternehmen Juwi gesprochen. Weiter erwähnte er eine Vorbesprechung wegen des immissionsrechtlichen Verfahrens. Juwi möchte laut Faber drei Windräder beantragen. „Auf unserer Fläche kann maximal ein Windrad gebaut werden“, betonte der Projektleiter. Also müsse die Firma mit Engelsbrand und/oder dem Land Verträge machen. „Da Engelsbrand eine Pause eingelegt hat, wurde das Land aktiv. Wenn Engelsbrand nicht mitmacht, würden wir am liebsten alle drei Windräder nehmen“, ließ Faber weiter wissen. Den immissionsrechtlichen Antrag könne Juwi nur stellen, wenn der Standort der Windräder genau festliegt. Die größten Flächen auf dem Sauberg, wo die Windräder gebaut werden sollen, hat der Landesforst. „Das Land ist interessiert, das Thema weiter zu betreiben“, legte Uhlig dar. Als Ortschaftsrat Dieter Rüdenauer (Freie Wähler) Gefahren und Risiken durch Windkraft ansprach, applaudierten die Zuhörer laut, wurden aber gemäßigt. „Gibt es außer dem Gestattungsvertrag noch mehr Verträge mit der Firma Juwi“, wollte Reinhard Klein (Bürgerliste) wissen und erfuhr von Ortsvorsteher Bernhard Schuler, es sei „kein Vertrag unterschrieben“. Es habe aber nie jemand gesagt, das Pforzheim nicht weitermache mit den Verhandlungen, wenn Engelsbrand die Pausentaste drückt. „Wenn Engelsbrand sagt, wir machen das doch nicht, dann wird es die Stadt Pforzheim machen“, kündigte Bürgermeister Uhlig an. Auf die Einlassung eines Bürgers „Wir wollen eine schöne Gemeinde und den Gemeindefrieden wahren“, antwortete Uhlig: „Es gab mal eine Zeit, da gab es keine Hochspannungsleitungen auf der Welt. Man hat sich an die Dinge gewöhnt“. Gestern Abend besuchte Bürgermeisters Uhlig den Gemeinderat in Engelsbrand. Es wurde nichtöffentlich über das Thema diskutiert.