Da die Artikel des Pforzheimer Kurier nicht online im Internet abrufbar sind, stellen wir dessen Texte, die die Büchenbronner Windkraftanlagen betreffen, hier zur Verfügung. Diesbezügliche Texte der Pforzheimer Zeitung können direkt auf deren Homepage abgerufen werden.
Wind um Windkraft wird rauer
Von unserem Redaktionsmitglied Roland Weisenburger
Jede Menge Wind, vielleicht sogar ein kleiner Sturm, weht derzeit an der Gemarkungsgrenze zwischen Pforzheim und Engelsbrand. Über die Weihnachtstage blies dieser Wind dem Engelsbrander Bürgermeister Bastian Rosenau scharf ins Gesicht. Weil Pforzheims Baubürgermeister Alexander Uhlig im Pforzheimer Kurier behauptet hat, sein Engelsbrander Kollege sei über die Verhandlungen rund um die geplanten Windräder stets und umfassend unterrichtet worden, hat sich Rosenau jetzt den Unmut in der eigenen Gemeinde zugezogen. Zu Unrecht, wie der sagt. Weil gegen den Chef des potenziellen Windradbetreibers Juwi wegen Korruption ermittelt wird, hat sich Engelsbrand aus den gemeinsamen Gesprächen zunächst zurückgezogen. Pforzheim verhandelte weiter und steht nach Angaben von Uhlig nun unmittelbar vor einem Abschluss. „Dass Pforzheim mit Juwi weiterarbeiten will, wissen wir seit September. Aber die Aussage, ich sei in den zeitlichen Ablauf oder den Inhalt dieser Gespräche eingebunden, ist schlicht und einfach nicht wahr“, so Rosenau. Vielmehr habe er erst unmittelbar vor Weihnachten und noch dazu aus dem Pforzheimer Kurier erfahren, dass die Stadt, der Landesforst und Juwi kurz vor der Vertragsunterzeichnung stünden. „Wir legten von Anfang an Wert darauf, in dieser Sache alles öffentlich zu machen, damit nicht der Verdacht aufkommt, es würde gemauschelt“, sagt Rosenau. Dieses Bemühen um Transparenz werde nun von Pforzheim konterkariert. Durch die Aussage Uhligs fühlt er sich als Mitwisser denunziert. In einem persönlichen Telefonat mit Uhlig habe er seinen Standpunkt inzwischen sehr klar gemacht. „Wir wollten erst mit unseren Bürgern noch einmal über die Sache reden, Pforzheim will offenbar schnell zum Abschluss kommen“ sagt Rosenau. „Ob ich das gut finde, sage ich zuerst meinem Gemeinderat.“ Den will er so schnell wie möglich informieren und hofft sehr, dass der große Nachbar im Norden bis dahin noch keine Fakten geschaffen hat. Rückenwind erhält der Dorfschultes von den inzwischen vereint agierenden Bürgerinitiativen „Abstand zur Windkraft“ aus Engelsbrand, Büchenbronn und Langenbrand. Die wollen sich „nicht von Herrn Bürgermeister Uhlig gängeln und bevormunden lassen“. In einer Pressemitteilung der Initiativen würdigen sie das Vorgehen Engelsbrands als „vorbildlich transparent“ und geißeln Pforzheims „Heimlichtuerei im stillen Kämmerlein“ und das mit einem „Vertragspartner mit ethisch und moralisch fragwürdiger Qualität“. Wie Rosenau, so appellieren auch die Windkraftgegner, die „Güterabwägung“ abzuwarten und keine Fakten zu schaffen.